HfG trauert um Prof. Michael Klar

Prof. Michael Klar (Bild: David Skopec)
Prof. Michael Klar (Bild: David Skopec)

Ab dem Grün­dungs­jahr als HfG 1972 hatte Michael Klar die Professur für Visu­elle Gestal­tung inne, baute deren Lehr­kon­zepte mit auf und entwi­ckelte ihre Program­matik in den folgenden 20 Jahren konti­nu­ier­lich weiter. Er prägte Gene­ra­tionen von Studie­renden der HfG mit seiner ästhe­ti­schen Unbe­stech­lich­keit, seiner kriti­schen Hinter­fra­gung der Mecha­nismen von Produk­tion und Konsum und zahl­rei­chen Projekten wie die legen­dären synchro­nop­ti­schen Darstel­lungen von Infor­ma­tionen in Kontext und Zeit. 

Sein eigener Werde­gang führte ihn zunächst an die Hoch­schule für Gestal­tung Ulm, wo er Visu­elle Kommu­ni­ka­tion unter anderem bei Otl Aicher, Herbert W. Kapitzki und Tomás Maldo­nado studierte. In der Arbeits­gruppe Kapitzki und Ohl war er am Projekt des Pavil­lons der Bundes­re­pu­blik Deutsch­land bei der Welt­aus­stel­lung Expo 67 im kana­di­schen Mont­real betei­ligt. Nach zwei Dekaden an der HfG Gmünd folgte er 1993 einem Ruf als Professor für Visu­elle Kommu­ni­ka­tion an die Univer­sität der Künste Berlin und leitete dort bis 2008 das Fach­ge­biet Infor­ma­ti­ons­ge­stal­tung am Institut für Trans­me­diale Gestaltung.

Michael Klars gestal­te­ri­sche Haltung bezog sich stets auf die gesell­schaft­li­chen, auf soziale und ökono­mi­sche Bedin­gungen. Aufklä­rung und poli­ti­sche Bildung bildeten den Kern seiner Ausein­an­der­set­zung und die Basis gestal­te­ri­scher Profes­sio­na­lität. Er war Vordenker und Vorbild, unter seinem puris­ti­schen und kriti­schen Blick lohnte sich jede Reibung. Seine viel­schich­tige Persön­lich­keit war Heraus­for­de­rung und wirk­mäch­tige, nach­hal­tige Inspi­ra­tion für viele Gene­ra­tionen von Gestal­tern. Prof. Michael Klar ist unver­zicht­barer Teil der Geschichte der HfG Schwä­bisch Gmünd und wir werden ihn in dank­barer und respekt­voller Erin­ne­rung behalten.