50 Jahre Hoch­schulen für Ange­wandte Wissenschaften

Oliver jung fotografie E7 C8033

Die große Bedeu­tung von Wissen­schaft und Forschung für ein Gemein­wesen erleben wir auch jetzt in der Corona-Krise. Die Wissen­schaft ist uner­läss­lich für ein Handeln, das auf Fakten und neuesten Erkennt­nissen basiert statt auf Vermu­tungen, die zu kopf­losem Aktio­nismus führen“, so Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kret­sch­mann am Freitag (16. Juli 2021) in Aalen anläss­lich des Fest­akts zum 50-jährigen Bestehen der Hoch­schulen für Ange­wandte Wissen­schaften (HAWen). Gerade die HAWen mit ihrer engen Verzah­nung von Theorie und Praxis und ihrer Nähe zur Wirt­schaft spielen hier eine beson­dere Rolle. Ein halbes Jahr­hun­dert HAWen – das ist eine echte Erfolgs­ge­schichte! Ich wünsche ihnen auch weiterhin den Mut, neue Wege zu gehen und die Offen­heit, neue Fragen zu stellen. Und sich nicht mit einfa­chen Antworten zufrieden zu geben. Darum tun meine Lande­re­gie­rung alles, um den Wissen­schafts­standort Baden-Würt­tem­berg zu stärken. Mit der neuen Hoch­schul­fi­nan­zie­rungs­ver­ein­ba­rung etwa bieten wir den Hoch­schulen auch in schwie­rigen Zeiten eine verläss­liche Perspektive.“

Der Minis­ter­prä­si­dent und Wissen­schafts­mi­nis­terin Theresia Bauer würdigten die HAWen als tragende Säulen der Hoch­schul­land­schaft. Mehr als ein Drittel aller Hoch­schulen im Land sind HAWen. Gemeinsam bieten sie mehr als 600 Bachelor- und Master­stu­di­en­gänge an. Die HAWen haben sich als maßgeb­li­cher Standort- und Erfolgs­faktor nicht nur im Land, sondern in ganz Deutsch­land erwiesen“, sagte Wissen­schafts­mi­nis­terin Bauer. Was diese Hoch­schulen auszeichnet, ist nicht nur ihre unglaub­liche Viel­falt an Studi­en­gängen, sondern auch an Forschungs­pro­jekten und Weiter­bil­dungs­maß­nahmen. Ich gratu­liere zu diesem außer­or­dent­li­chen Jubi­läum und bin gespannt auf weitere groß­ar­tige Entwick­lungen dieses Erfolgsmodells.“

Ein Allein­stel­lungs­merkmal der HAWen im Land ist die Verbin­dung praxis­naher Lehre mit anwen­dungs­ori­en­tierter Forschung. Dieser Umstand macht die Absol­ven­tinnen und Absol­venten der HAWen beson­ders inter­es­sant für den Einstieg in die Wirt­schaft. Nicht nur deshalb verzeichnen die HAWen eine stei­gende Entwick­lung und eine so starke Nach­frage wie keine andere Hoch­schulart in Baden-Württemberg.

Die Dynamik der Entwick­lung in den letzten 50 Jahren war enorm. Doch das Poten­zial der HAWen als Inno­va­ti­ons­motor über die anwen­dungs­ori­en­tierte Forschung und den Transfer in die Gesell­schaft, die Wirt­schaft, in unser Land und seine Regionen zu wirken, ist noch nicht voll ausge­schöpft. Die Stär­kung der anwen­dungs­ori­en­tierten Forschung und des Trans­fers an HAWen ist entschei­dend. Es geht dabei um nichts weniger als die Zukunfts­fä­hig­keit unserer Gesell­schaft, die leis­tungs­starke vernetzte HAWen benö­tigt. Die Aufgaben und Heraus­for­de­rungen gehen den Hoch­schulen in den nächsten 50 Jahren sicher­lich nicht aus,“ so der Vorsit­zende der Rekto­ren­kon­fe­renz der HAWen und Rektor der Tech­ni­schen Hoch­schule Professor Volker Reuter.

Die Hoch­schulen für Ange­wandte Wissenschaften:

Die HAWen sind ein Erfolgs­mo­dell made in Baden-Würt­tem­berg. Entstanden sind die HAWen aus einem Regie­rungs­auf­trag im Jahr 1967. Bereits 1971 entstanden die ersten Fach­hoch­schulen in Baden-Würt­tem­berg, zunächst aus den staat­li­chen Inge­nieur­schulen und aus höheren Fach­schulen heraus. Als neue Art der Hoch­schule in der Hoch­schul­land­schaft sollte diese anwen­dungs­ori­en­tierter sein als Univer­si­täten und den Fokus mehr auf prak­ti­sche Umset­zung legen. 2011 werden aus den Fach­hoch­schulen (FH) die HAWen, deren Abschlüsse seit der euro­pa­weiten Bologna-Reform denen der Univer­si­täten gleich­ge­stellt sind.

Rund 40 Prozent aller Studie­renden in Deutsch­land sind an einer HAW einge­schrieben. Alleine in Baden-Würt­tem­berg sind es inzwi­schen rund 100.000 an den 21 staat­li­chen und 3 kirch­li­chen Hoch­schulen, die im HAW BW e.V. orga­ni­siert sind. Mehr als 3.000 Profes­so­rinnen und Profes­soren lehren und forschen dort. 

Heute sind die HAWen inno­va­tive Impuls­geber für Wirt­schaft und Gesell­schaft, wich­tige Arbeit­geber in den Regionen des Landes sowie Orte erfolg­rei­cher Unter­neh­mens­grün­dungen. Sie sind Forschungs- und Entwick­lungs­partner sowohl des Mittel­stands als auch der großen Unter­nehmen unserer erfolg­rei­chen Indus­trie sowie Partner von öffent­li­chen Einrich­tungen, Verwal­tung, Sozi­al­träger und NGOs.

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