Rück­blick in die Zukunft – Die vergan­gene Semesterausstellung

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Zum Ende des Winter­se­mes­ters 2023/24 zeigten Studie­rende und Absolvent*innen der Hoch­schule für Gestal­tung Schwä­bisch Gmünd, was sie in den letzten Monaten geschaffen haben. Wie immer gab es eine Fülle an nach­hal­tigen, inno­va­tiven und krea­tiven Projekten zu sehen.

Das Ziel der Arbeiten ist es, durch Gestal­tung Lösungen für mensch­liche und gesell­schaft­liche Probleme zu finden. Geringe Lite­r­a­rität etwa beschreibt die Schwie­rig­keit, komplexe Texte zu verstehen – aus welchen Gründen auch immer. Lila“, das Bache­lor­pro­jekt von Julia Klotz, Jakob Seeger und Antonia Gruber aus dem Studi­en­gang Inter­ak­ti­ons­ge­stal­tung, eröffnet die Möglich­keit durch Künst­liche Intel­li­genz diese Text­ein­heiten besser verstehbar zu machen und so das Leben zu erleich­tern. Auch die Orien­tie­rung in der Berufs­welt bereitet manchmal Probleme. Alex­ander Struppe, Carlo Mailänder und Kevin Costa entwarfen eine App mit dem Namen Bloom“ für Schüler*innen. Ein gesteu­erter Prozess der Selbst­er­kenntnis vermit­telt ihnen am Ende eine größere Sicher­heit bei der Berufswahl. 

Im Studi­en­gang Kommu­ni­ka­ti­ons­ge­stal­tung entstanden inter­es­sante Abschluss­ar­beiten im Bereich der Wissens­ver­mitt­lung. Silas Diessner und Henri Kral etwa beschäf­tigten sich mit Fröm­mig­keit und Aber­glaube. Ihr Ausstel­lungs­kon­zept erschließt die Thematik auf einer inter­ak­tiven Reise durch die Jahr­hun­derte. Auch das Projekt Hexe, die [f]“ von Georgia Simons und Estella Staader zieht den Bogen zwischen der Vergan­gen­heit und der Gegen­wart. Ihre kriti­sche Ausein­an­der­set­zung mit dem Arche­typus der Hexe ermög­licht Rück­schlüsse auf unser heutiges Bild von Weiblichkeit.

Der Studi­en­gang Digital Product Design and Deve­lo­p­ment entwi­ckelt smarte und vernetzte digi­tale Produkte. Luca Alba­nesi und Saban Emre Coskun entwi­ckelten eine inno­va­tive Lösung zur Opti­mie­rung der Bewäs­se­rung von öffent­li­chen Grün­flä­chen und Bäumen. Mit Hydro­logic“ stellen die zwei Absol­venten ein Bewäs­se­rungs-Manage­ment­system vor, das aktu­elle Lösungen in puncto Ressour­cen­scho­nung weit über­trifft. Eileen Selby und Marvin Ebert nutzten die Möglich­keit, sich studi­en­fach­über­grei­fend zu Teams zusam­men­zu­schließen. Ihr Projekt mit Namen indi“ zeigt einen von ihnen entwi­ckelten Kompres­si­ons­strumpf, der mithilfe einer geschickten Kombi­na­tion aus unter­schied­li­chen Mate­ria­lien und Verschluss­tech­niken für mehr Selbst­stän­dig­keit und Komfort bei Betrof­fenen sorgt.

Evri­pidis Lalis­sidis und Peter Swirsky schaffen mit biosea“, ihrem Abschluss­pro­jekt in der Produkt­ge­stal­tung, eine inno­va­tive Opti­mie­rung des Anbaus von Makro­algen. Makro­algen können als nach­hal­tiger und ressour­cen­scho­nender Bestand­teil in der Ernäh­rung verwendet werden. echo sense“ ist das Projekt von Amanda Grigo­leit und Daniel Auspurg, das sich mit der Raum- und Geräu­sch­wahr­neh­mung ausein­an­der­setzt. Ihr Tool hilft Menschen, Geräu­sche und Gegen­stände, die sich außer­halb ihres Sicht­felds befinden, durch Vibra­tion wahr­zu­nehmen. Ganz im Sinne des Universal Designs, dem Design für alle, spielt es dabei keine Rolle, ob die Beein­träch­ti­gung dauer­haft, wie bei Hörschä­di­gungen oder nur vorrü­ber­ge­hend, wie bei Arbeiter*innen in einem lauten, unüber­sicht­li­chen Umfeld, besteht. 

Der Master­stu­di­en­gang Stra­te­gi­sche Gestal­tung bietet Absolvent*innen der HfG und anderer Hoch­schulen, die Möglich­keit, ihre Fähig­keiten zu erwei­tern und sich vertieft mit Zukunfts­fragen und der Gestal­tung über­ge­ord­neter gesell­schaft­li­cher Fragen und Prozesse zu beschäf­tigen. Rethin­king Death“, das Projekt von Jonas Krüger und Jessica Worms zeigt, wie anspre­chende Instal­la­tionen in öffent­li­chen Räumen einen Zugang zum Thema Tod eröffnen können – bevor man selbst krisen­haft damit konfron­tiert wird. Julia Mühl­eisen und Julian Hamdorf gehen mit ihrem Projekt Circu­la­rity Prin­ci­ples for Premium Product-Service-Systems“ der Frage nach, wie die Kreis­lauf­wirt­schaft auch im Premium Segment, etwa bei luxu­riösen Kaffee­ma­schinen, verwirk­licht werden kann und durch neue Ideen dem Wunsch nach Status­sym­bolen gerecht wird. 

Eindrücke von der Ausstel­lung (Bilder von Katha­rina Neugart):

Und damit all diese viel­fäl­tigen und zukunfts­ori­en­tierten Ideen umge­setzt werden können, war die Grün­dungs­in­itia­tive goHfG wieder mit Expert*innen aus Indus­trie und Wirt­schaft unter­wegs, um erfolg­ver­spre­chenden Projekte eine goCard zu verleihen. Damit haben die Projekt­teams die Möglich­keit, an Work­shops und Bera­tungs­ter­minen zur eigenen Geschäfts­grün­dung teil­zu­nehmen und ihre inno­va­tiven Ideen in die Realität zu überführen. 

Rektorin Maren Schmohl freut sich über den Erfolg der Ausstellung:

Die schiere Fülle von krea­tiven und über­ra­schenden Projekten macht die Arbeit der Hoch­schule greifbar und verständ­lich. Wir freuen uns sehr über das große Inter­esse und die Viel­zahl von Besu­che­rinnen und Besu­chern, die uns zu diesem Anlass in der Rektor-Klaus-Straße besu­chen und blicken schon mit Freude auf die nächste Schau am 12./13. Juli 2024.“

Wer es nicht zur Ausstel­lung geschafft hat oder sich weiter infor­mieren will, hat weiterhin die Möglich­keit, die digi­tale Ausstel­lung zu besuchen: